Varroasituation in Vorarlberg!
Liebe Imkerinnen und Imker!
Die Varroa Situation in Vorarlberg ist Zurzeit nicht sehr gut, es müssen jetzt schon vermehrte Völkerzusammenbrüche verzeichnet werden.
Daher Rufe ich Sie zu vermehrter Kontrolle der Bienenvölker an ihrem Bienenstand und in Ihrem Bekanntenkreis auf, nur wer jetzt noch die wichtigen Varroa-Maßnahmen setzt und seine Bienenvölker einer Durchsicht unterzieht, wird bei bestimmten Randvölkern schon ein starker Schwund an Bienen feststellen. Trotz einem „großen Brutnest — 2 bis 3 Brutwaben“ sind relativ nur wenig Bienen im Volk vorhanden!
Das ist das erste Anzeichen, dass hier am Stand ein Volk mit hohem Varroabefall vorhanden ist!
Es ist daher sofort, eine weiße Windel über 3 Tage einzulegen und der tägliche Befall festzustellen — wenn mehr als 3 Varroa täglich abfallen, so muss sofort eine Varroabehandlung erfolgen!
Am 25. September gab es den ersten Frost in der Höhenlage von 700 Meter, hier kann bis zum 15. Oktober mit der Brutfreiheit in den Bienenvölkern gerechnet werden. Ab diesem Zeitraum bietet sich eine Varroa Behandlung mit Api Oxalsäure Begasung an, eine Träufelung ist noch nicht angebracht, da die Bienen noch keine Wintertraube bilden und der Wirkungsgrad noch unter 50 % liegt.
Achtung! Die Gefahr liegt bei einzelnen Völkern ihres Standes, hier kann der tägliche Abfall bei 10 und mehr Varroa liegen, hier muss bei der Kontrolle auf die Jungbienen die erst geschlüpft oder kurz vor dem Schlüpfen sind, besonders geachtet werden. Diesen Bienen aus der Zelle helfen und schauen ob sie noch ausgebildete Flügel haben! Wenn nicht, so bei mehreren Zellen, wo die Zelldeckel bereits leicht geöffnet sind, schauen ob diese Bienen nicht schon abgestorben sind oder vermehrt verkrüppelt sind!
Hier ist eine sofortige Brutentnahme angebracht, diese für 24 Stunden einfrieren und diese Futterwaben nach dem auftauen von der verdeckelten Brut befreien. Den Brutbereich ausschneiden und dem Bienenvolk an den ursprünglichen Standort zurückgeben! Das Volk muss noch genügend Bienen haben um zu Überwintern, ansonsten mehrere solche Völker vereinigen!
Bitte keine anderen Korrekturen im Volk vornehmen, zum Bsp.: Volk in die Mitte setzen oder noch Fütterungen durchführen, dies schadet dem Volk mehr als es nützt!
Keine Ameisensäurebehandlungen mehr durchführen, es ist keine ausreichende Verdunstung mehr gegeben, aber auch Produkte mit Oxalsäure bringen noch keinen guten Erfolg, außer man entfernt auch noch die vorhandene Brut aus den Völkern.
Achtung, bei 2 Raum Völkern, hier sind die Bienen mit den Brutwaben im der oberen Zarge, getrost die untere Zarge entfernt werden, so wird das Flugloch auch wieder bewacht, ansonsten ist mit Räuberei oder mit einer starken Wespenplage zu rechnen.
In den Jungvölkern sollten noch ausreichen Bienen vorhanden sein, dass ist gegeben, wenn mindestens 8 Wabengassen mit Bienen gut besetzt sind. Ansonsten sollte auch hier eine Vereinigung des sehr schwachen Ablegers mit einem guten Ableger erfolgen.
Ein kleiner Ableger kann auch bei einem guten Wirtschaftsvolk über dem Absperrgitter aufgesetzt werden, es ist kein zweites Flugloch nötig, die Bienen nützen das gleiche Flugloch unten. Der Ableger nutzt die Wärme des großen Volkes und bekommt vom starken Volk den Überhang an Bienen! Im Frühjahr können die Völker wieder geteilt werden, hier bleibt der Ableger am alten Standort, das Wirtschaftsvolk erhält einen neuen Platz, ein paar Meter entfernt.
Versucht keine schwachen Völker und Ableger in den Winter mit zu nehmen, löst diese Völker auf und verwendet keine Futterwaben von abgestorbenen Völkern, bei denen noch abgestorbene Brut in den Zellen steckt, hier ist sehr starker Virenbefall feststellbar, die von den Bienen wieder aufgenommen wird.
Verschließt solche Bienenkästen, wenn noch Futterwaben im Kasten sind.
Bitte keine solche Futterwaben oder Brutwaben mit abgestorbener Brut über den Restmüll entsorgen, hier besteht die Gefahr, dass die AFB Brutkrankheit wieder ausbricht, versucht über Euren Verein diese Waben einer geordneten Verwertung zu zuführen!
Verbleibe mit freundlichem Imkergruß!
Helmut Graf