Varroabefall – Diagnose

Varroabefall – Diagnose
Varroabefall-Diagnos Behandlung stark befallener Völker im Oktober — Restentmilbung.

Die Zeit der Auffütterung geht zu Ende, es sind noch Restbrutflächen in den Bienenvölkern.

Besonders Ableger mit noch geringem Bienenbestand sind noch tüchtig an der Schaffung von Winterbienen beschäftigt. Hier ist Vorsicht geboten, da vermehrt nur mehr geschädigte Jungbienen schlüpfen.

Anfang Oktober steht die letzte Kontrolle der Bienenvölker ins Haus!

Was wird kontrolliert:

  1. Ob genügend Winterfutter eingelagert wurde!
  2. Ob nicht zu viel Futter eingelagert wurde — es sollten mindestens 2 bis 3 Handflächen große Wabenbereiche im Fluglochbereich leer geblieben sein. Alle anderen Waben in der Zarge sollten zu ¾ mit Honig oder Zuckerwasser gefüllt sein. Die Bienen dürfen im Winter nicht kalt sitzen, zu viel Futter verursacht kleine und kranke Bienenvölker — Ruhr!
  3. Keine leeren Mittelwände oder Jungfernwaben im Volk belassen, wenn Sie zwischen den Futterwaben sind, so bilden diese im Winter eine nicht überwindbare Sperre! Das Volk verhungert, trotz reichlich Futter!
  4. Drei Tage vor der Kontrolle sollte noch eine Varroa Abfall Kontrolle erfolgen, dazu wird eine Bodenwindel mit einem Varroa-Gitter ins Volk eingebracht.
  5. Am Tag der Kontrolle Anfang Oktober wird der natürliche Varroa Abfall auf der Bodenwindel ausgezählt und durch die Anzahl der Tage errechnet.
  6. Werden mehr als 2 Varroa pro Tag festgestellt, so sollte in den nächsten Tagen eine Behandlung erfolgen. Nicht bei allen Völkern erforderlich, Gefahr besteht von Ausreißern!
  7. Ameisensäure kann zur jetzigen Zeit nicht mehr angewendet werden, die Tagestemperaturen sind bereits zu kalt.
  8. Hier bietet sich nur mehr das Mittel VarroaMed zum Träufeln oder ApiBioxal zum Besprühen der Bienen auf den Waben an.

Achtung!

bei sämtlichen Behandlungsmittel ist ein Selbstschutz des Imkers erforderlich, säurefeste Handschuhe, Feinstaubmaske, Schutzbrille und einen Wasserbehälter in Reichweite bereitstellen.

Warum diese Vorkehrungen treffen?

Gerade im Herbst, werden die Bienenvölker gerne ausgeraubt, wenn keine Königin vorhanden, wenn Zuckerwasser vom Imker verschüttet wurde, zu großes Flugloch, Volk bereits angeschlagen durch hohen Varroabefall, keine Verteidigung des Flugloches auf Grund kleinem Bienenvolk (Hochboden).

Besonders zusammenbrechende Bienenvölker geben nicht nur Futter ab, sie liefern auch sehr viele Varroa mit.

Diese Varroa Kontrollen sollten nun im 14 Tage Rhythmus erfolgen, um bösen Überraschungen vorzubeugen. Plötzlich werden in einem Volk hunderte Varroa in der Bodenwindel vorgefunden, nun ist rasches Handeln angesagt. Es hat bei diesem Volk und auch bei jedem anderen Volk am Stand, die einen höheren Varroa Abfall zeigen, eine sofortige Oxalsäure Bedampfung zu erfolgen.

Wann hat eine Restentmilbung zu erfolgen?

Die Bienenvölker sollten unbedingt Brutfrei sein, das ist in der Regel dann der Fall, wenn 21 Tage vorher morgens ein paar Tage Frost (Reif), auf den Wiesen lag.

Oxalsäure Bedampfungen sollten bei +5 0C bis +3 0C erfolgen.

Bei der Oxalsäure Beträufelung in die Wabengassen, sollte eine
Temperatur von -2 0C bis -5 0C herrschen und die Bienen schon in der Wintertraube sein.

Das Ziel soll die Absenkung des Varroa-bestandes im Volk, auf unter 0,2 pro Tag sein.

Diese Behandlung muss im Zeitraum 20. Oktober bis zum 31. Jänner erfolgen.

Diese Empfehlung gilt für die Zeit von Oktober bis Jahresende!

Eurer Gesundheitsreferent
Helmut Graf                   25. September 2019