Lockdown am Bienenstand

Lockdown am Bienenstand

Während wir einen neuerlichen Lockdown wegen Corona zu vermeiden versuchten, gehen die Bienen jährlich um die Adventszeit in einen natürlichen und erwünschten „Lockdown“, die Zeit der Winterruhe. Wie das Wachstum der Pflanzen, so sind auch die Aktivitäten der Tiere auf ein Minimum reduziert. Die Natur regeneriert sich, um im kommenden Frühjahr wieder neu erwachen zu können. Die Bienen sitzen ruhig in ihrer brutfreien Wintertraube.

Wer der Hektik der Vorweihnachtszeit entfliehen und Ruhe erleben möchte, macht am besten einen Besuch am Bienenstand und hört die Fluglöcher ab. Hält man ein Ohr an das offene Flugloch eines gesunden Volkes, so vernimmt man ein beruhigendes, gleichmäßiges Summen. Hört sich das Summen aber laut und unregelmäßig an, so kann es sein, dass etwas mit dem Volk nicht in Ordnung ist (weisellos, krank). Dann zieht man am besten die Stockwindel und versucht, daraus Rückschlüsse zu ziehen. Manchmal kommt das stärkere Brausen nur von einer gerade durchgeführten starken Temperaturerhöhung der Wintertraube. Solche „Heizsprünge“ sind nichts Ungewöhnliches. Sie sind z. B. dann nötig, wenn ein Teil der Bienen die Wabengasse wechseln will. Wichtig ist, dass die Bienen wenig Störungen erleiden. Mäuse, Spechte oder ständig peitschende Äste können große Unruhe verursachen und die Völker massiv schädigen.