Anton Broger ein 95iger

Ehrenpräsident des VIV - Ing. Anton Broger ist 95 Jahre
Toni Broger wurde am 2. Dezember 1926 im Hohenems geboren. Nach der damals noch neunklassigen Volksschule besuchte er die Ingenieurschule in Bregenz, die er mit der Kriegsmatura abschloss. Im Arbeitsdienst mit Gewehrausbildung musste er vor Kriegsende im Jahre 1945 zur Gebirgsatellerie nach Villach. Dort war nach der Flucht Endstation in der Gefangenschaft der Amerikaner in Entenhausen.
Im Jahre 1955 heiratete er Waltraud Fenkart aus Klaus. Ihren gemeinsamen Haushalt gründeten sie in Hohenems, Bergstraße 8. Aus der Ehe entstammen zwei Sohne und eine Tochter sowie vier Enkel und zwei Urenkel. Nach Kriegsende war er Assistent an der HTL und 1951 trat er in den Landesdienst ein. Bekannt im ganzen Land ist Anton als Führerschein- und Kfzprüfer. Als Sachverständiger für das Verkehrswesen war er bis zum Pensionsanfang tätig. Seine hervorragenden Leistungen fanden in der Beförderung zum Oberamtsrat ihren Niederschlag. Als Delegierter von Vorarlberg in den Hauptverband der gerichtlich beeideten, zertifizierten Sachverständigen fand sein in seiner Praxis erworbenes Wissen auch bei Gericht Beachtung. Als Ehrenmitglied des Verbandes wurde seine Arbeit gewürdigt.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit begann Anton 1956 in der von seinem Schwiegervater erhaltenen Imkerei Fuss zu fassen. Seinen Wissensdrang stillte er autodidaktisch. Im Bienenzuchtverein Hohenems war er Trachtwart und Obmannstellvertreter. Neben der schwierigen beruflichen Tätigkeit und der Imkerei als Ausgleich arbeitete er in der familieneigenen Forstwirtschaft. Politisch war er in verschiedenen Ausschüssen der Stadt Hohenems engagiert gerne tätig. Für die Allgemeinheit sowohl auf Gemeindeebene als auch im privaten Bereich setzte er sich uneigennützig und großzügig ein. So war er bei der Wassergenossenschaft Berg, bei Waldwegen und der Jagd Obmann. Ehrenmitglied beim Vorarlberger Waldverein war Ausdruck seiner begeisterten Arbeit im und für den Wald.
Als Präsident des Vorarlberger Imkerverbandes von 1991 bis 1997 leitete er die Geschicke der Imkerschaft mit viel Umsicht und Weitblick. Dazu gehörte die beginnende Bekämpfung der Varroa, bei der er sich besondere Verdienste nicht nur in Vorarlberg sondern weit darüber hinaus erworben hat. Im Österreichischen Imkerbund in Wien vertrat er die ganzen Jahre die Interessen Vorarlbergs.
Den beliebten Imkerchor rief er ins Leben und betreute ihn noch bis weit in seine Pension auch funktionsmäßige Pension. Die Bildungsreisen für die Imkerinnen und Imker in Vorarlberg und das benachbarte Ausland, die Anton und vor allem seine Gattin Waltraud organisiert und betreut haben, sind einem weiten Kreis noch heute in dankbarer Erinnerung. Ansprachen, Erklärungen und viele Schriftsätze stammen aus der Feder seiner Gattin.
Für seine Verdienste um die Bienen und die Natur wurde er am 16.11.1997 zum Ehrenpräsident des Vorarlberger Imkerverbandes ernannt.
Die Erhaltenen Würdigungen aus dem In- und Ausland unterstreichen seine Beliebtheit und sein Engagement. So hat er vom Vorarlberger Imkerverband das silberne und das goldene Ehrenzeichen, vom Österr. Imkerbund die bronzene und die silberne Weipplmedaille erhalten. Der Bienenzuchtverein Hohenems ernannte ihn schon 1992 zum Ehrenmitglied, von der Bayerischen Imkervereinigung wurde ihm die Ehrennadel in Gold und vom Bienenzuchtverein Liechtenstein erhielt er das Goldene Ehrenzeichen 1993.
So kann ohne Übertreibung gesagt werden, dass Anton Broger auf ein erstaunlich vielfältiges und würdevolles Lebenswerk zurückschauen kann. Ihm und seiner Gattin Waltraud, die einen wesentlichen Anteil an seiner segensreichen Tätigkeit hat, sind noch viele schöne Jahre zu wünschen.
Egon Gmeiner